Wohnumfeldcheck
Wann ist ein Wohnumfeld attraktiv?
Ein attraktives Wohnumfeld zeichnet sich aus durch eine hohe Gebrauchstauglichkeit für die Bewohnenden. Dies bedeutet beispielsweise, dass eine ökologisch wertvolle Gestaltung Naturerfahrungen zulässt, dass veränderbare Elemente Kinder zum Spielen anregen und dass die Gesamtgestaltung eine Aneignung durch die Nutzenden fördert.
Weshalb soll ich als Bauherrschaft ein attraktives Wohnumfeld fördern?
Eine hohe Wohnumfeldqualität ist nicht teuer
Nachweislich ist eine hohe Wohnumfeldqualität in der Erstellung und in der Pflege nicht grundsätzlich teuer. Wichtig ist jedoch, für die Planung eine Fachperson aus der Freiraumplanung beizuziehen. Wie ein¯e Architekt¯in bei der Gebäudeplanung notwendig ist, ist eine Fachperson Landschaftsarchitektur bei der Wohnumfeldplanung notwendig. Die Fachperson kennt Möglichkeiten, auch bei engem Budgetrahmen Freiräume mit hoher Aufenthalts- und Gebrauchsqualität zu erstellen und damit hohe Gestalt- und Erlebnisqualität zu erzielen.
Wohnumfeldqualität wird auch massgeblich durch die spätere Pflege der Umgebung gesichert. Ein fachmännischer und sorgfältiger Umgang mit Bepflanzungen und Ausstattungen sorgt für die Qualitätssicherung und senkt die Unterhaltskosten. Auch hier können Fachpersonen der Landschaftsarchitektur Unterstützung bieten.
Ein attraktives Wohnumfeld trägt zur Qualität des Zusammenlebens und zur Identifikation bei
Eine hohe Wohnumfeldqualität führt dazu, dass die Bewohner¯innen die Liegenschaft mehr wertschätzen und sich stärker mit dem Ort identifizieren. Dies wird noch verstärkt, bezieht man die künftige Bewohnerschaft bei der Wohnumfeldgestaltung mit ein. Da jedoch häufig die Bewohnerschaft erst zu einem späten Zeitpunkt feststeht, z.B. bei Mietwohnungen, bietet es sich an, Bereiche zur Weiterentwicklung (z.B. Pflanzgärten, Interventionsflächen) im Wohnumfeld einzuplanen.
Die höhere Wertschätzung wirkt sich positiv auf die Mieterfluktuation aus und führt zu einem sorgfältigeren Umgang mit dem Wohnumfeld. Das trägt in der späteren Pflege wiederum zu Kosteneinsparungen bei.
Wohnumfelder mit hoher Aufenthalts- und Gebrauchsqualität sowie Gestalt- und Erlebnisqualität sind Begegnungsorte. Hausfeste, gegenseitiges Kinderhüten oder ein kurzer Schwatz entstehen bei spontanen Begegnungen, die durch qualitätsvolle Wohnumfelder begünstigt werden. Eine gute Nachbarschaft wirkt sich positiv auf die Mieterzufriedenheit aus.
Eine hohe Wohnumfeldqualität ist ein wichtiges und sichtbares Verkaufsargument
Wohnungen, die über eine hohe Wohnumfeldqualität verfügen, werden auf dem Wohnungsmarkt stärker nachgefragt. Ansprechende grüne Aussenräume, insbesondere Bäume, steigern die Vermietbarkeit und den Wert der Immobilie. Denn sie sorgen dafür, dass sich die Bewohner¯innen wohlfühlen.
Jedes einzelne qualitätsvolle Wohnumfeld entfaltet im Ganzen eine grosse Wirkung
Freiräume sind überall und vielfältig vorhanden. Nicht nur die grossen öffentlichen Plätze oder Parks steigern die Lebensqualität. Oftmals sind es die kleinen Orte direkt vor der Haustüre, die die Identität eines Ortes prägen: ein phantasievoller Spielplatz, ein schöner grosser Baum in einer Wohnsiedlung oder eine Heckenreihe, die Naturbeobachtungen vom Wohnzimmerfenster aus ermöglichen.
Durch Kooperationen entstehen attraktive Lösungen für das Wohnumfeld
Häufig ergibt sich durch die Kooperation mit den Eigentümerschaften benachbarter Parzellen eine attraktivere Lösung für das Wohnumfeld, als dies auf einer einzelnen Parzelle möglich wäre. Auf kleinen Restflächen ist es auch für eine¯n erfahrene¯n Landschaftsarchitekten¯in schwierig, gute Freiraumlösungen zu finden.